Häufig gestellte Fragen
Vorweg eine Hintergrund-Info:
Stimmvorgang Ihr Klavier besitzt rund 230 Saiten mit einem Gesamtzug von knapp 2.000 kg. Durch die Spannungsänderung jeder einzelnen Saite beim Stimmen ist eine andauernde Druck- und Zugbelastung auf Steg und Rahmen gegeben, so dass sich bereits gestimmte Saiten wieder etwas verstimmen können.
Je nach Qualität des Instruments und dem Ausmaß der Verstimmung sind mehr oder weniger Korrekturen erforderlich. Eine sorgfältige Arbeit ist nur mit diesem zweiten Durchgang gewährleistet.
Stimmpflege Nach Jahren ohne Stimmpflege kann die Gesamttonhöhe um mehrere Hertz absinken. Dieser Vorgang ist mit dem Gehör alleine nicht erkennbar. Darum auch die Empfehlung einer regelmäßigen Stimmpflege.
Bei einer stark gesunkenen Gesamttonhöhe und dem Wunsch des Kunden zu einer Rückkehr auf Normaltonhöhe ist zuerst ein separates "Hochziehen" der Saiten in den normalen Tonhöhenbereich (Vorstimmung) nötig, um eine ausreichende Stabilität für eine empfindliche Feinstimmung zu erreichen. Bei alten Instrumenten ist dies oft nicht mehr möglich.
Die häufigsten Fragen:
Ein gut bespieltes Klavier sollten Sie mindestens einmal im Jahr stimmen lassen. Sie können sich die jährliche Stimmung auch wie eine Inspektion beim Auto vorstellen. Bei wenig oder fehlender Nutzung kann ein Intervall von zwei, höchstens drei Jahren ausreichend sein. Der Grund hierfür ist für den Klavierstimmer nicht nur die hörbare Verstimmung sondern auch die Erhaltung von Qualität und Wert des Instruments (= Erhaltung der Saitenspannung bzw. der Gesamttonhöhe).
Ja, Sie können ein altes Klavier stimmen lassen. Jedoch sollten Sie bedenken, dass - ohne regelmäßige Stimmpflege - ein mit der Zeit abgesunkener Kammerton A oft tiefer gestimmt bleibt, da alte Saiten bei einem Hochstimmen von mehreren Hertz leicht brechen können.
Ein Klavierstimmer braucht für eine gewissenhafte Stimmung etwa zwei Stunden. Manchmal dauert es auch wegen der Korrekturen oder sogar einer Vorstimmung deutlich länger.
Es ist schwer ein Klavier zu stimmen, da Sie etwa 230 Saiten aufeinander abstimmen und dabei Saite für Saite durchgehen müssen. Noch dazu ist es erforderlich, Intervalle auf eine ganz bestimmte Weise "minimal unrein" (= gleichschwebende Stimmung) zu stimmen, damit alle Tonarten gespielt werden können.
Ja, aber es erfordert einiges an Erfahrung und ist deutlich komplizierter als bei anderen Instrumenten. Durch falsche Handhabung kann leicht ein Schaden entstehen. Die Arbeit sollten Sie also lieber einem erfahrenen Stimmer überlassen, weil dieser...
weiß, was in einer bestimmten Situation erforderlich und bei Ihrem Instrument auch machbar ist.
im Umgang mit dem Stimmwerkzeug durch jahrelange Routine geübt ist.
im Gegensatz zu einem Laien kein handelsübliches Stimmgerät sondern zusätzlich zum geschulten Gehör - falls überhaupt - ein für Klavier spezialisiertes Stimmprogramm nutzt.
Ja, Sie können etwa 20% der Arbeitsleistung (vgl. §35a Abs. 3 EStG) für Klaviere im eigenen Haushalt steuerlich geltend machen. Die Finanzämter verlangen aber, dass Sie nicht in bar bezahlen.